Hunde-Massage lernen – Wellnessprogramm für Ihren Vierbeiner
17.12.2021

Massagen sind Jahrtausende alte Kultur- und Heiltechniken. Sie dienen der Entspannung und helfen bei Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur. Bei der Hunde-Massage werden die vom Menschen bekannten und erprobten Behandlungstechniken auf die Anatomie des Tieres übertragen. Um die Massagen für Ihren Liebling gut und gesund zu gestalten, sollten Sie Ihre Hände optimal einsetzen. Erfahren Sie hier, wie Sie schnell lernen, Ihren Hund zu massieren und ihm damit eine besondere Wellness-Behandlung zukommen lassen.
Wann und warum sollten Sie Ihren Hund massieren?
Massagen sind anerkannte Behandlungstechniken in der Physiotherapie. Die Ursprünge liegen vermutlich im asiatischen Raum. Sie können bei Menschen wie Tieren Schmerzen lindern und harte Muskulatur wieder geschmeidig machen. Bei neurologischen Erkrankungen der Muskulatur, wenn diese zum Beispiel zu schlaff ist, unterstützen Massagen die Anregung der Nerven. Auch bei Einschränkungen des Bewegungsapparats helfen Massagen dabei, Ihren Hund wieder fit zu machen.
Wichtig: Bitte massieren Sie nur nach Absprache und unter Anleitung des Tierarztes!
Natürlich schadet auch dem gesunden Hund eine Massage nicht. Sie hilft zu entspannen, zum Beispiel den Stress der Großstadt abzubauen, und fördert die Bindung des Vierbeiners zu Ihnen. Ist Ihr Hund ein aktiver Sportler oder fleißiger Renner, freut sich seine Muskulatur über Aufwärm- und Entspannungsmassagen.
Bei folgenden Erkrankungen und Beeinträchtigungen sollten Sie auf Massagen verzichten:
- Entzündungen, Fieber oder frische Verletzungen (grundsätzlich bei schmerzhaften Zustände (akut oder chronisch) nur nach Absprache mit dem Tierarzt)
- Trächtigkeit
- Tumore
- Herzerkrankungen
- Infektionserkrankungen
Wie entdecken Sie Verspannungen beim Hund?
Jeder Hundebesitzer entwickelt einen Blick und ein Gespür für den Gesundheitszustand seines Lieblings. Unter professioneller Anleitung vom Tierarzt lernen Sie, muskuläre Verspannungen abzutasten und zu entdecken. Sie sollten keinesfalls allein drauf losmassieren, denn damit können Sie große Schäden anrichten.
Zunächst die richtige Vorbereitung
Wärmen Sie Ihre Hände ein wenig auf, indem Sie sie aneinander reiben. Tasten Sie Ihren Hund (eventuell mit geschlossenen Augen) beidseitig ab, um Unterschiede in der Muskulatur beider Körperhälften besser zu fühlen.
Das wichtigste Utensil für eine optimale Massage ist eine geeignete Unterlage: eine Wolldecke, Yogamatte oder ein festes Bodenkissen. Die Unterlage sollte nicht zu hart, aber auch nicht zu weich sein; der Hund sollte nicht „durchhängen“.
Stellen Sie den Hund auf die Massagedecke und begeben Sie sich auf seine Höhe. Die meisten Hunde mögen es nicht, wenn Menschen sich über sie beugen.
Hunde-Massagepunkte: die Läufe und Pfoten
Bei einer Ganzkörpermassage beginnen Sie mit den Hinterläufen. Legen Sie Ihren Hund behutsam auf eine Seite; er sollte entspannt liegen. Begeben auch Sie sich in einen möglichst entspannten Sitz. Nur wenn Sie selber gelassen sind, können Sie richtig massieren. Sie werden merken, dass die Massage auch für Sie meditativ sein kann.
Achten Sie auf Folgendes:
- Streichen Sie die Hinterläufe immer von oben nach unten.
- Massieren Sie in Fellrichtung.
- Üben Sie sanften Druck auf die Muskulatur der Läufe aus, aber niemals auf die Knochen. Das kann schnell schmerzhaft sein.
Vielleicht zieht Ihr Hund zunächst die Pfote zurück. Doch er wird schnell merken, dass die Massage angenehm ist. Verfahren Sie genauso mit den Vorderläufen.
Gerade bei der Muskulatur der Beine lernen Sie schnell, Verspannungen bei Ihrem Vierbeiner zu entdecken. Kombinieren Sie Streichungen und leichtes Kneten der Muskulatur. Hand-über-Hand-Streichungen sind optimal, um die Muskeln des Hundes für die folgenden Knetungen zu lockern.
Hunde-Massagepunkte: der Rücken
Nach Hinter- und Vorderläufen kommen Nacken und Rücken an die Reihe. Beachten Sie, dass die Wirbelsäule bei Hunden sehr empfindlich ist, da hier sehr viele Nervenstränge unter der Haut verlaufen. Drücken Sie nie direkt auf die Wirbelsäule.
Starten Sie mit dem Nacken:
- Nehmen Sie das Fell des Nackens und heben Sie es leicht an.
- Legen Sie es sanft wieder an den Hals und wiederholen Sie den Vorgang einige Male.
- Mit der gleichen Methode arbeiten Sie sich dann seitlich an der Wirbelsäule entlang nach hinten. Hierbei wird jede Stelle nur einmal massiert.
Drehen Sie dann das Tier vorsichtig auf die andere Seite. Rollen Sie den Hund möglichst nicht über die empfindliche Wirbelsäule. Wiederholen Sie die Prozedur in der gleichen Reihenfolge.
Achten Sie bei allen Griffen darauf, ob Ihr Hund den Kopf hebt, die Augen öffnet oder Körperteile wegzieht. Dann empfindet er vielleicht etwas als unangenehm.

Finden Sie während der Massage ungewöhnliche Verknotungen oder Verhärtungen unter der Haut Ihres Hundes, sollten Sie zeitnah einen Tierarzt zu Rate ziehen.
Hunde-Massagepunkte: der Kopf
Der Kopf ist die letzte Körperstelle, die Sie massieren.
Achten Sie auf Folgendes:
- Legen Sie dafür eine Hand unter die Schnauze Ihres Vierbeiners.
- Mit Zeige- und Mittelfinger üben Sie nun in leichten Kreisbewegungen Druck auf die Stirn aus.
- Die Kreise können mal größer, mal kleiner sein. Auch den Drück können Sie dabei variieren.
- Besondere Aufmerksamkeit kommt dann den Ohren zugute. Denn dort sind Hunde besonders sensibel. Nehmen Sie je ein Ohr gleichzeitig in jede Hand. Das Ohrenkneten erfolgt sehr vorsichtig und mit nur leichtem Druck.
Wie bei vielen Massagetechniken beim Menschen ist der Abschluss ein mehrfaches Streichen vom Nasenrücken über die Stirn zum Nacken. Hierbei darf der Druck wieder etwas erhöht werden.
Vergessen Sie nach dem Abschluss der Massage ein kleines Leckerlie nicht. Dann wird sich Ihr Hund auf das nächste Wellnessprogramm wieder mit Freude einlassen.